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Plötzlich eröffnete sich mir eine überwältigende Fülle essbarer Pflanzen.
Im schönen Lipperland, wo ich aufgewachsen bin, begann meine Leidenschaft für allerlei Kunsttechniken und die Fotografie. Nach meiner ersten Ausbildung zu Grafikerin und drei Berufsjahren in einer Werbeagentur wandte ich mich 2003 meiner zweiten Leidenschaft zu, der Biologie, die mich nach Frankfurt führte. In der Senckenbergschule und an der Goethe-Universität wurde die Botanik Teil meines (Berufs-)Lebens. Zur gleichen Zeit wurde durch den Schritt zum Veganismus die Botanik auch in kulinarischer Hinsicht besonders spannend für mich : Aus der Faszination für der Fülle essbarer Pflanzen heraus begann ich 2013 das künstlerische Fotoprojekt “Flora obscura”. In Zusammenarbeit mit den botanischen Gärten Frankfurts präsentiere ich die essbaren Pflanzen und Pilze der Welt. Der ersten, aus heutiger Sicht naiven Idee folgend, ALLE essbaren Pflanzen auf einem einzigen Stillleben vereinen zu wollen, fotografiere ich die Pflanzen oder ihre essbaren Teile wie Früchte oder Knollen als Objekte, die später in einer Komposition vereint werden können. Dafür fotografiere ich vor schwarzem Hintergrund mit der Focus-Stacking- und teilweise auch mit der Stitching-Methode, so dass ein hochauflösendes, tiefenscharfes Bild entsteht. Die einerseits naturgetreue, aber gleichzeitig auch ästhetisierende Inszenierung, wie sie sonst den prächtigsten Blumen vorbehalten ist, soll daran erinnern, welcher kostbarer Schatz unsere Nahrungspflanzen sind. Außerhalb der digitalen Welt bringe ich die Motive oft als Kompositionen auf Giclées, Drucke auf Alu-Dibond und Fotografien hinter Acrylglas heraus.